Erster Polizeihauptkommissar Armin Dierl, Leiter der Polizeiinspektion Erlangen-Land, präsentierte in der Gemeinderatssitzung den Kriminalitäts-Sicherheitsbericht und die Verkehrsunfallstatistik des Jahres 2017.

Armin Dierl sagte, die Polizei zeige so viel Präsenz wie möglich. Leider sei dies wegen des geringen Personalstandes und der teilweise langen Anfahrtswege manchmal schwierig. Von der Polizeiinspektion Erlangen-Land werden 57.429 Einwohner auf einer Fläche von knapp 200 km² betreut.

Die sogenannte „Häufigkeitszahl“, eine rechnerische Größe, mit der die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten pro 100.000 Einwohner bezeichnet wird, beträgt für Bubenreuth 2896. Bubenreuth ist damit im Inspektionsbereich Erlangen-Land an Platz zwei, nach Heroldsberg und vor Baiersdorf. Im Vergleich dazu liegt die Häufigkeitszahl für die Stadt Erlangen bei 5222, für den gesamten Inspektionsbereich bei 1984.

„Der Landkreis Erlangen-Höchstadt ist mit einer Häufigkeitszahl von 2686 einer der sichersten Landkreise und liegt damit deutlich unter dem bayernweiten Schnitt von 4868“, so Armin Dierl.

Die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2017 weist für Bubenreuth 138 bekannt gewordene Straftaten auf, 48 mehr als im Vorjahr. Dies sei aber kein Anlass zur Sorge, beruhigte Armin Dierl.

Hohe Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote in Bubenreuth hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf 64,5 % erhöht, konnte Armin Dierl berichten. Er freute sich über die aufmerksame Bevölkerung, die immer wieder mit Hinweisen zur Aufklärung von Straftaten beitrage.

Vor allem bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten sei ein Anstieg zu verzeichnen auf insgesamt 23 Fälle. Dazu zählen neben Waren-/kreditbetrug, Computerbetrug, Zechbetrug, Geldfälschung und sonstige Betrugsarten auch Tankbetrug mit 12 Fällen, (2016: 5 Fälle) und Fundunterschlagung mit 4 Anzeigen im Jahr 2017 (2016: 0 Fälle).

Die Statistik verzeichnet 21 einfache Diebstähle (das bedeutet, es wurden Gegenstände entwendet, die nicht gesichert waren) und 26 schwere Diebstähle (dabei musste ein Hindernis, z.B. ein Schloss, überwunden werden). 8 Ladendiebstähle wurden zur Anzeige gebracht. Angeführt wird die Statistik der schweren Diebstähle von Fahrraddiebstählen, insgesamt 17 abgeschlossene Fahrräder wurden entwendet. Dabei ist eine Zunahme vor allem im Bereich der S-Bahn-Haltestelle festzustellen.

PHK Dierl appellierte, vor allem die am Bahnhof abgestellten Fahrräder besser zu sichern und nicht am Fahrradschloss zu sparen. Es sei unverständlich, ein Fahrrad im Wert von 1000 Euro mit einem minderwertigen Schloss zu sichern.

Sonstige Delikte nach dem StGB

Die Zahl der sonstigen Delikte nach dem StGB hat sich mit 17 im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Es gab fünf Anzeigen wegen Beleidigung und 6 wegen sonstiger Sachbeschädigung. Wegen Verstößen nach dem Betäubungsmittelgesetz gab es 13 Anzeigen, wobei die Aufklärungsquote 100 % betrug. 

Tatmittel Internet

20 Internetbetrügereien mit einer Schadenshöhe von insgesamt € 5.324 Euro wurden registriert. Der Schaden beträgt lediglich ein Drittel des Betrages aus dem Vorjahr. Die meisten Delikte gibt es in den Bereichen Warenbetrug und Computerbetrug. Die Polizei vermutet jedoch eine hohe Dunkelziffer bei Internet-Betrug.

Verkehrsunfallstatistik

Bei 62 Verkehrsunfällen im Jahr 2017 entstand ein Gesamtschaden von 106.000 Euro, es gab 10 Verletzte, 24 Fälle mit schwerwiegendem Sachschaden und 28 Kleinunfälle.

An fünf Verkehrsunfällen waren Radfahrer beteiligt, es gab je einen Verkehrsunfall mit Kindern und mit Fußgängern.

Von 16 Verkehrsunfällen mit Fahrerflucht konnten acht nach Hinweisen von aufmerksamen Zeugen aufgeklärt werden.

Mit Sorge betrachtet die Polizei die Fahrten mit Alkohol am Steuer, die Zahl der Alkoholunfälle ist gestiegen.

Gegen 24 Fahrzeuglenker wurde ein Fahrverbot verhängt, weil sie viel zu schnell unterwegs waren.

Im Rahmen der Verkehrsüberwachung führte die Polizeiinspektion Erlangen-Land im Gemeindegebiet 14 Laserkontrollen durch. Weitere Verkehrskontrollen im Gemeindegebiet von Bubenreuth erfolgen durch die Verkehrspolizei.

Es wurden keine auffälligen Unfallhäufigkeitsstrecken festgestellt, der Kreisverkehr Bruckwiesen wurde als Unfallschwerpunkt ausgemacht. Im Jahr 2017 ereigneten sich dort drei Unfälle.

Zur Anfrage aus den Reihen des Gemeinderates nach den Unfallursachen beim Kreisverkehr Bruckwiesen ergänzte Herr Dierl mit E-Mail vom 16. Mai 2018:

 

„Im Jahr 2016 ereigneten sich zwei Unfälle.

·        Am 13.08.16, 14.00 Uhr, kam ein betrunkener Kraftfahrer im Kreisverkehr nach rechts von der Fahrbahn ab und streifte eine Lichtmasten und überfuhr einen Leitpfosten. Zudem entfernte er sich unerlaubt von der Unfallstelle. 1.47 Promille

·        Am 08.12.16, 15.09 Uhr, Autofahrer fährt in Kreisverkehr ein und stößt mit einem anderen Fahrzeug zusammen. Die Geschädigte soll recht flott im Kreisverkehr unterwegs gewesen sein

 

Im Jahr 2017 ereigneten sich drei Unfälle:

·        Am 19.11.17, 02.00 Uhr, kam eine betrunkene Autofahrerin kam noch vor dem  Einfahren in den Kreisverkehr nach rechts von der Fahrbahn ab und touchierte eine Straßenlampe und einen Leitpfosten. Sie wurde leicht verletzt. 0,82 Promille

·        Am 22.11.17, 00.15 Uhr, fuhr ein Autofahrer offensichtlich zu schnell in den Kreisverkehr und fuhr gegen ein Verkehrszeichen. Bremste nach eigenen Angaben zu spät.

·        Am 22.11.17, 20.20 Uhr, ein betrunkener Autofahrer fährt in den Kreisverkehr ein und übersieht dort ein bereits fahrendes Auto. Es werden zwei Personen leicht verletzt. Fahrzeuge total beschädigt. 1,16 Promille.

 

Insgesamt muss aber festgehalten werden, dass die Örtlichkeit eher unauffällig war und sich die Unfälle nur zufällig im November 2017 häuften. Bei drei Unfällen war allerdings Alkohol im Spiel.

Der Kreisverkehr Bruckwiesen gibt keinen Anlass zur Sorge, so dass keine ergänzenden verkehrsrechtlichen Maßnahmen erforderlich sind.“