Sitzung: 15.05.2018 Gemeinderat
Erster Polizeihauptkommissar Armin Dierl, Leiter der
Polizeiinspektion Erlangen-Land, präsentierte in der Gemeinderatssitzung den
Kriminalitäts-Sicherheitsbericht und die Verkehrsunfallstatistik des Jahres
2017.
Armin Dierl sagte, die Polizei zeige so viel Präsenz wie
möglich. Leider sei dies wegen des geringen Personalstandes und der teilweise
langen Anfahrtswege manchmal schwierig. Von der Polizeiinspektion Erlangen-Land
werden 57.429 Einwohner auf einer Fläche von knapp 200 km² betreut.
Die sogenannte „Häufigkeitszahl“, eine rechnerische
Größe, mit der die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten pro 100.000 Einwohner
bezeichnet wird, beträgt für Bubenreuth 2896. Bubenreuth ist damit im
Inspektionsbereich Erlangen-Land an Platz zwei, nach Heroldsberg und vor
Baiersdorf. Im Vergleich dazu liegt die Häufigkeitszahl für die Stadt Erlangen
bei 5222, für den gesamten Inspektionsbereich bei 1984.
„Der Landkreis Erlangen-Höchstadt ist mit einer
Häufigkeitszahl von 2686 einer der sichersten Landkreise und liegt damit
deutlich unter dem bayernweiten Schnitt von 4868“, so Armin Dierl.
Die polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2017 weist für
Bubenreuth 138 bekannt gewordene Straftaten auf, 48 mehr als im Vorjahr. Dies
sei aber kein Anlass zur Sorge, beruhigte Armin Dierl.
Hohe
Aufklärungsquote
Die Aufklärungsquote in Bubenreuth hat sich im Vergleich
zum Vorjahr auf 64,5 % erhöht, konnte Armin Dierl berichten. Er freute sich
über die aufmerksame Bevölkerung, die immer wieder mit Hinweisen zur Aufklärung
von Straftaten beitrage.
Vor allem bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten sei
ein Anstieg zu verzeichnen auf insgesamt 23 Fälle. Dazu zählen neben
Waren-/kreditbetrug, Computerbetrug, Zechbetrug, Geldfälschung und sonstige
Betrugsarten auch Tankbetrug mit 12 Fällen, (2016: 5 Fälle) und
Fundunterschlagung mit 4 Anzeigen im Jahr 2017 (2016: 0 Fälle).
Die Statistik verzeichnet 21 einfache Diebstähle (das
bedeutet, es wurden Gegenstände entwendet, die nicht gesichert waren) und 26
schwere Diebstähle (dabei musste ein Hindernis, z.B. ein Schloss, überwunden
werden). 8 Ladendiebstähle wurden zur Anzeige gebracht. Angeführt wird die
Statistik der schweren Diebstähle von Fahrraddiebstählen, insgesamt 17
abgeschlossene Fahrräder wurden entwendet. Dabei ist eine Zunahme vor allem im
Bereich der S-Bahn-Haltestelle festzustellen.
PHK Dierl appellierte, vor allem die am Bahnhof
abgestellten Fahrräder besser zu sichern und nicht am Fahrradschloss zu sparen.
Es sei unverständlich, ein Fahrrad im Wert von 1000 Euro mit einem
minderwertigen Schloss zu sichern.
Sonstige Delikte
nach dem StGB
Die Zahl der sonstigen Delikte nach dem StGB hat sich mit
17 im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert. Es gab fünf Anzeigen wegen
Beleidigung und 6 wegen sonstiger Sachbeschädigung. Wegen Verstößen nach dem
Betäubungsmittelgesetz gab es 13 Anzeigen, wobei die Aufklärungsquote 100 %
betrug.
Tatmittel
Internet
20 Internetbetrügereien mit einer Schadenshöhe von
insgesamt € 5.324 Euro wurden registriert. Der Schaden beträgt lediglich ein
Drittel des Betrages aus dem Vorjahr. Die meisten Delikte gibt es in den
Bereichen Warenbetrug und Computerbetrug. Die Polizei vermutet jedoch eine hohe
Dunkelziffer bei Internet-Betrug.
Verkehrsunfallstatistik
Bei 62 Verkehrsunfällen
im Jahr 2017 entstand ein Gesamtschaden von 106.000 Euro, es gab 10 Verletzte,
24 Fälle mit schwerwiegendem Sachschaden und 28 Kleinunfälle.
An fünf Verkehrsunfällen
waren Radfahrer beteiligt, es gab je einen Verkehrsunfall mit Kindern und mit
Fußgängern.
Von 16 Verkehrsunfällen
mit Fahrerflucht konnten acht nach Hinweisen von aufmerksamen Zeugen aufgeklärt
werden.
Mit Sorge betrachtet die Polizei die Fahrten mit Alkohol
am Steuer, die Zahl der Alkoholunfälle ist gestiegen.
Gegen 24 Fahrzeuglenker wurde ein Fahrverbot verhängt,
weil sie viel zu schnell unterwegs waren.
Im Rahmen der Verkehrsüberwachung führte die
Polizeiinspektion Erlangen-Land im Gemeindegebiet 14 Laserkontrollen durch.
Weitere Verkehrskontrollen im Gemeindegebiet von Bubenreuth erfolgen durch die
Verkehrspolizei.
Es wurden keine auffälligen Unfallhäufigkeitsstrecken
festgestellt, der Kreisverkehr Bruckwiesen wurde als Unfallschwerpunkt
ausgemacht. Im Jahr 2017 ereigneten sich dort drei Unfälle.
Zur Anfrage aus den Reihen des Gemeinderates nach den Unfallursachen
beim Kreisverkehr Bruckwiesen ergänzte Herr Dierl mit E-Mail vom 16. Mai 2018:
„Im Jahr 2016
ereigneten sich zwei Unfälle.
·
Am 13.08.16,
14.00 Uhr, kam ein betrunkener Kraftfahrer im Kreisverkehr nach rechts von der
Fahrbahn ab und streifte eine Lichtmasten und überfuhr einen Leitpfosten. Zudem
entfernte er sich unerlaubt von der Unfallstelle. 1.47 Promille
·
Am 08.12.16,
15.09 Uhr, Autofahrer fährt in Kreisverkehr ein und stößt mit einem anderen
Fahrzeug zusammen. Die Geschädigte soll recht flott im Kreisverkehr unterwegs
gewesen sein
Im Jahr 2017
ereigneten sich drei Unfälle:
·
Am 19.11.17,
02.00 Uhr, kam eine betrunkene Autofahrerin kam noch vor dem Einfahren in
den Kreisverkehr nach rechts von der Fahrbahn ab und touchierte eine
Straßenlampe und einen Leitpfosten. Sie wurde leicht verletzt. 0,82 Promille
·
Am 22.11.17,
00.15 Uhr, fuhr ein Autofahrer offensichtlich zu schnell in den Kreisverkehr
und fuhr gegen ein Verkehrszeichen. Bremste nach eigenen Angaben zu spät.
·
Am 22.11.17,
20.20 Uhr, ein betrunkener Autofahrer fährt in den Kreisverkehr ein und
übersieht dort ein bereits fahrendes Auto. Es werden zwei Personen leicht
verletzt. Fahrzeuge total beschädigt. 1,16 Promille.
Insgesamt muss aber
festgehalten werden, dass die Örtlichkeit eher unauffällig war und sich die
Unfälle nur zufällig im November 2017 häuften. Bei drei Unfällen war allerdings
Alkohol im Spiel.
Der Kreisverkehr
Bruckwiesen gibt keinen Anlass zur Sorge, so dass keine ergänzenden
verkehrsrechtlichen Maßnahmen erforderlich sind.“