Beschluss:

 

Die Gemeinde Bubenreuth beauftragt die Bayernwerk AG als ihren Servicepartner, in Abstimmung mit der Verwaltung einen „strategischen Plan“ zur Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED-Technik auszuarbeiten. Der Planungszeitraum soll 5 bis 10 Jahre umfassen.


Wortprotokoll:

 

Auf den beigefügten Antrag wird Bezug genommen.

 

Herr Schwarz führt aus, dass LED-Straßenleuchten in vielerlei Hinsicht vorteilhaft seien, aber allerdings auch nicht zu übersehende Nachteile haben. Vorteile der LED-Technik sind die lange Lebensdauer der Leuchtmittel, die Leuchten können sehr variabel gestaltet werden, sie sind überdies dimmbar und erzeugen ein gerichtetes Licht ohne Streuverluste und der Wartungsaufwand ist gering. Dem stehen als Nachteile gegenüber, dass die Leuchten sehr heiß werden und deshalb Kühlung benötigen, andernfalls sich ihre Lebensdauer verkürzt, dass aufgrund des gerichteten Lichts Hell-Dunkel-Zonen entstehen können, weshalb dann gegebenenfalls zusätzliche Leuchten aufzustellen sind, und dass sie stärker blenden als herkömmliche Technik. Außerdem ist die Herstellung der Leuchtmittel aufwendig, es entsteht überdies noch viel Ausschuss, weshalb LED-Technik momentan noch sehr kostspielig ist – allerdings ist künftig mit sinkenden Preisen zu rechnen. Auch die Folgekosten der Wartung sind hoch, weil beispielsweise ganze Lampenköpfe auszutauschen sind, da das Auswechseln einzelner LEDs im Regelfall nicht möglich ist.

 

In Bubenreuth sind derzeit 466 Straßenleuchten in Betrieb, und zwar 214 Langfeldleuchten, 234 HSE-Leuchten (Natriumdampf-Hochdrucklampen – Gelblicht) und 18 HME-Leuchten (Quecksilberdampf-Hochdrucklampen). Werden die letztgenannten Leuchten auf LED umgestellt, wird eine Energieersparnis von 80 % erzielt. Dadurch reduzieren sich die Stromkosten pro Lampe und Jahr um 60 EUR. Der Investitionsaufwand von 440 EUR pro Stück amortisiert sich folglich in gut sieben Jahren. Nach 12 Jahren oder 50.000 Betriebsstunden müssen das LED-Modul und das Vorschaltgerät allerdings aufwendig ersetzt werden. Anders sieht die Rechnung bei einer Umstellung der Langfeldleuchten in der Birkenallee aus. Einer Stromkosteneinsparung von rund 35 EUR (- 45 %) steht eine Investition pro Lampe von 640 EUR gegenüber, die sich somit erst nach 18 Jahren amortisiert, wobei nach 12 Jahren hohe Wartungskosten anstehen. Eine noch ungünstigere Relation besteht bei der Umstellung der Natriumdampflampen, bei denen die Stromkostenersparnis pro Jahr lediglich rund 26 EUR beträgt, so dass eine Amortisation rein rechnerisch erst nach fast 25 Jahren erzielt würde. Aus heutiger Sicht sei somit nur die Umstellung der 18 HME-Leuchten wirtschaftlich sinnvoll.

 

Herr Schwarz stimmt zu, dass es richtig sei, sich über das weitere Vorgehen Klarheit zu verschaffen. So könne in einem „strategischen Plan“ festgelegt werden, wann in den nächsten 20 Jahren, insbesondere aus welchem Anlass – zu denken wäre an ohnehin anstehenden Ersatz alter oder defekter Leuchten und größere Straßenbaumaßnahmen –, ein Austausch der Lampen erfolgen solle.

 

In der Aussprache wird auch die Frage aufgeworfen, ob die Umstellung eines ganzen Straßenzuges auf LED-Beleuchtung einen Straßenausbau darstelle. Dies bejaht die Verwaltung; eine derartige Maßnahme sei beitragsfähig und müsse nach der geltenden Ausbaubeitragssatzung abgerechnet werden.

 


Anwesend:

15

/ mit

15

gegen

0

Stimmen