(Zu dem Tagesordnungspunkt ist Herr Prof. Dr. Wolfgang Woditsch als Sachverständiger geladen und erschienen.)

 

Wortprotokoll:

 

Der Sachverständige stellt zunächst sich vor. Er ist Professor an der Fakultät Architektur der Technischen Hochschule Nürnberg „Georg Simon Ohm“ (TH) und dort Leiter des Fachgebiets „Architekturtheorie“.

 

Der Kontakt zu ihm wurde vom Arbeitskreis Energiewende der Gemeinde Bubenreuth aufgenommen. Die Anfrage, ob die TH der Gemeinde Bubenreuth in der Ortsentwicklung wissenschaftliche Unterstützung geben könne, kam zur rechten Zeit, da die Hochschule gerade auf der Suche nach einer geeigneten Gemeinde war und Bubenreuth wegen seiner Lage am Rande des großstädtischen Ballungsraumes im Übergangsbereich zum ländlichen Gebiet auch sehr gut geeignet erscheine.

 

Die TH untersucht zunächst die Handlungsfelder „Mobilität“ (ÖPNV, Elektromobilität, Car-Sharing, Bahn), „Wohnen und Leben“ (Migration, demografische Entwicklung), „Freizeit, Sport, Kultur“ sowie „Wirtschaft und Gewerbe“.

 

Die Untersuchung erfolgt in einem interdisziplinären Netzwerk unter Beteiligung sowohl verschiedener Institute der TH Nürnberg als auch des Instituts für Geografie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und weiterer Partner.

 

Die Koordination erfolgt durch die Fakultät Architektur der TH, die für das Projekt verschiedene Arbeitsgruppen gebildet hat: So erstellt beispielsweise die AG Plan diverse Pläne von Bubenreuth oder die AG Foto erfasst alle Gebäude fotografisch. Auch werden die Gebäude typologisiert und ein analoges Modell von Bubenreuth erstellt.

 

Da die Gemeinde Bubenreuth großen Wert auf eine Beteiligung der Bürger lege, werden auch eine Broschüre zur Verteilung im Ort entworfen und ein Workshop mit den Bürgern sowie ein Symposium vorbereitet.

 

Momentan werde die Grundlagenermittlung abgeschlossen. Ziel der weiteren Forschung werde es sein, einen Rahmenplan zu entwickeln, der Bubenreuth zur Fortschreibung des Flächennutzungsplans dienen könne. Außerdem solle ein Handbuch zur Ortsentwicklung unter dem Titel „Learning from Bubenreuth“ entstehen.

 

In der sich anschließenden Aussprache teilt Prof. Dr. Woditsch mit, dass es vergleichbare Untersuchungen zur Ortsentwicklung für den städtisch-industriellen Raum im Ruhrgebiet sowie für den ländlichen Raum in der Schweiz schon gegeben habe.

 

Für Bubenreuth werde die Untersuchung aufgrund der Vernetzung mit Erlangen prinzipiell von einem gewissen Bevölkerungszuwachs ausgehen.

 

Der Professor berichtet auch davon, dass zur Finanzierung des Projekts Drittmittel akquiriert werden sollen, gleichwohl auch Bubenreuth einen noch zu quantifizierenden Beitrag leisten müsse, sobald es verwertbare Ergebnisse übergeben bekommen hat.

 

Schließlich kommt zum Ausdruck, dass der Gemeinderat die Kooperation von Gemeinde und Technischer Hochschule als wertvoll für die weitere Ortsentwicklung ansieht und die weiteren Forschungen nach Kräften unterstützen möchte.