Beschluss: geändert beschlossen

Abstimmung: Ja: 15, Nein: 0, Enthaltungen: 1

Beschluss:

 

Die Empfehlung aus der Bürgerschaft wird zur Kenntnis genommen. Die Frage, ob eine ausreichende Anbindung des Gebiets an das bestehende Straßennetz sichergestellt werden kann, insbesondere ob die Scherleshofer Straße den zu erwartenden zusätzlichen Verkehr aufzunehmen vermag, wurde im Aufstellungsverfahren bereits geprüft. Der Verwaltung wird jedoch aufgegeben, die Werte der bisherigen Verkehrsbelastung der Scherleshofer Straße mittels einer nochmaligen Zählung zu verifizieren.

 

Unter Berücksichtigung des von der Stadt Baiersdorf in Igelsdorf geplanten Baugebietes „Sonnenhügel“ ist die künftige verkehrliche Gesamtsituation zusammen mit der Stadt Baiersdorf unter Beiziehung eines Verkehrsplaners noch weitergehend zu untersuchen, insbesondere auch darauf, wie sehr sich dadurch die Verkehrsbelastung der Scherleshofer Straße erhöht.


Sachverhalt:

 

Der von der Scherleshofer Straße aufzunehmende zusätzliche Verkehr aus dem künftigen Wohngebiet „Rothweiher“ wird nach dem Berechnungsmodell der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) ermittelt („Hinweise zur Schätzung des Verkehrsaufkommens von Gebietstypen“, Köln, 2006). Dieses Verfahren dient zur Ermittlung des Verkehrsaufkommens an einem durchschnittlichen Werktag.

 

Dabei wird folgendes zugrundegelegt:

 

Eine zusätzliche Verkehrsbelastung der Scherleshofer Straße erfolgt lediglich aus dem nördlichen Teil des Baugebiets, da dessen südlicher Teil über die Straße Am Entlesbach angebunden wird.

 

Im Nordteil entstehen nach jetzigem Planungsstand 95 Wohneinheiten (WE). Pro WE wird zur Berechnung des Verkehrs mit einer (hohen) Belegung von 3,0 Personen gerechnet (Eckwerte laut FGSV: zwischen 2,5 und 3,5; Landesdurchschnitt: 2,2, Durchschnitt Krenacker: 2,4). Angenommen wird weiter, dass 4 Wege pro Einwohner und Tag (FGSV: 3,5 bis 3,8) durch die Scherleshofer Straße zurückgelegt werden, davon 70 % (FGSV: 50 bis 60 %) im motorisierten Individualverkehr (MIV) und einer Besetzung von 1,3 EW pro Fahrzeug (zu Fuß, per Rad und mit dem Bus weitere insgesamt 30 % der Wege). Auf den so ermittelten Fahrzeugverkehr erfolgen ein Abschlag von 15 % (Abminderungsfaktor) für darin enthaltene Fahrten, die Ziel und Ausgangspunkt außerhalb des Gebiets haben, ein Aufschlag von 5 % für Besucher und ein weiterer Aufschlag von 10 % für personenbezogenen Wirtschaftsverkehr (bzw. 0,1 Fahrten/EW).

 

Zusammenfassend gelangt man zu den folgenden

 

Parametern:

a) Wohneinheiten (WE)                                                 95

b) EW/WE                                                                         3,0

c)  Wege/EW                                                                     4,0

d) davon MIV-Anteil (aus Produkt a, b, c)                    70 %

e) Abminderungsfaktor (auf Ergebnis d)                    15 %

f)  Pkw-Besetzungsgrad                                                 1,3 Personen

g) Besucheranteil                                                            5 %

h) Wirtschaftsverkehr                                                      0,1 Fahrten/EW

 

Daraus errechnet sich folgender durchschnittlicher täglicher Verkehr (DTV):

 

Rechnung:

Fahrten der Einwohner pro Tag:
95 WE * 3,0 EW/WE * 4,0 Wege/EW * 70 % =             798

Abminderungsfaktor 15 %                                            -120

zuzüglich Besucheranteil                                                 40

zuzüglich Wirtschaftsverkehr
(95 WE * 3,0 EW/WE * 0,1Fahrten/EW                           29

gesamt                                                                               747

 

Der Verkehr in der Spitzenstunde beträgt erfahrungsgemäß 8 % bis 10 % des DTV, folglich 60 bis 75 Fahrten.

 

Der bisherige, durch Zählung ermittelte DTV der Scherleshofer Straße beläuft sich auf rund 2.200 Fahrten, in der Spitzenstunde demnach momentan auf 180 bis 220 Fahrten (die gemessenen und nach Erfahrungswerten ermittelten Zahlen stimmen überein). Die Verkehrsbelastung der Straße steigt gegenüber dem heutigen Zustand um maximal ein Drittel (34 %) auf künftig rund 2.950 Fahrten, in der Spitzenstunde auf künftig zwischen 240 und 295 Fahrten.

 

Als dörfliche Hauptstraße (Hauptverkehrsstraße, Teil einer Gemeindeverbindungsstraße) mit einer Fahrbahnbreite von rund 6,0 Metern ermöglicht ihr Ausbauzustand problemlos auch einen Linienbusverkehr mit dem typischen Begegnungsfall Bus/Pkw und einen DTV von 5000 Fahrten und mehr bzw. von ohne weiteres 400 bis 500 Fahrten in der Spitzenstunde als untere Werte.

 

Eine Prognose zum Baustellenverkehr ist nicht möglich. Dieser wird maßgeblich von der Zahl der gleichzeitig im Bau befindlichen öffentlichen bzw. privaten Baumaßnahmen bestimmt. Die hauptsächliche Bauzeit dürfte einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren umfassen.


Anwesend:

16

/ mit

15

gegen

0

Stimmen

(Beratung und Beschlussfassung ohne Bürgermeister Greif)