Zu dem Tagesordnungspunkt sind die Vorsitzende des Trägervereins Juliane Fronia, Vorstandsmitglied Susanne Zahn, Vorstandsmitglied Günter Waldau, Innungsobermeister Günter Lobe sowie der Leiter des Framus-Museums Dr. Christian Hoyer als Berichterstatter bzw. Sachverständige geladen und erschienen.

 

Herr Dr. Christian Hoyer vermittelt zunächst einen Rückblick auf den Geigenbau in Bubenreuth. Die mit Ende des Zweiten Weltkrieges beginnende Historie prädestiniere Bubenreuth geradezu für ein Museum. Er verweist auf die mehrfachen Versuche, die aus der angestammten Heimat vertriebenen Schönbacher Geigenbauer in Westdeutschland wieder anzusiedeln, die schließlich dann in Bubenreuth eine neue Bleibe finden konnten. Ebenso wie die Erlanger Studenten, die hier integriert wurden und als Bubenruthia Ortsgeschichte mitgeschrieben haben, wurden auch die Egerländer offen aufgenommen, obwohl sie viermal so viele Personen waren wie die Ortsbevölkerung.

 

Bubenreuth habe internationale Bedeutung mit den hier gefertigten Instrumenten erzielt, vor allem auch deshalb, weil viele weltweit bekannte Musiker sie spielten. Verschiedene dieser Instrumente konnte Herr Gerold-Karl Hannabach wieder nach Bubenreuth holen. Er ist es letztlich, der das Museums, das aus einer Instrumentenausstellung hervorging, initiiert und ausgebaut hat.

 

Das Museum müsse sich in der deutschen Museumslandschaft aber noch etablieren. Es solle nicht eine reine Sammlung von Instrumenten sein, es solle aber auch nicht nur ein Museum des Geigenbaus sein. Instrumentensammlungen gibt es in Leipzig, Berlin, Markneukirchen, im Deutschen Museum in München, im Münchener Stadtmuseum und im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, ein Geigenbau-Museum existiert bereits in Mittenwald. So solle das Bubenreuther Museum seinen Schwerpunkt im 20. Jahrhundert bilden. Mit einem derartigen Alleinstellungsmerkmal komme man auch an öffentliche Fördermittel heran. Wie ein derartiges Museum entstehen könne und zu betreiben sei, lasse sich gut am Beispiel des Levi-Strauß-Museums in Buttenheim demonstrieren.

 

Seine Vision sei, so erklärt der Historiker, dass das Bubenreuther Museum veranschauliche, unter welchen Umständen der Neubeginn nach dem Kriege erfolgen musste. Dazu könne man eine Flüchtlingsunterkunft nachbilden, Wohnzimmer und Werkstatt eines Geigenbauers und im Kontrast dazu das Büro eines Musikinstrumenten-Fabrikanten einrichten. Das alles erfordere natürlich ausreichend Platz – auch für ein Depot, Schriftgutarchiv, Fachbibliothek, Ausstellung aktuell hier gefertigter Produkte und möglicherweise auch für einen Musiksaal, denn das Museum diene ja nicht nur dem Präsentieren der Ausstellungsstücke, sondern auch dem Bewahren, Sammeln und Forschen.

 

An den Vortrag schließt sich eine Aussprache an, in der auf den Mittel- und Zeitbedarf zum Aufbau des Museums hingewiesen wird. Die Frage, ob das Museum aus der Trägerschaft der Innung in gemeindliche Trägerschaft überführt werden solle, beantworten die Repräsentanten des neu gegründeten Vereins. Demnach wird der Verein das Museum übernehmen, das sich künftig „Bubenreutheum“ nennt. Die Vereinsvorsitzende betont, dass man das Museum in der Bubenreuther Bevölkerung und ihren gesellschaftlichen Gruppierungen, wie etwa der Burschenschaft oder dem Heimatverein, verankern wolle. Die Gemeinde bietet dem Verein für sein Vorhaben ihre administrative Unterstützung an.