Dominik Schwarz und Benjamin Stammberger von der PB Consult aus Nürnberg stellen die vorläufigen Ergebnisse für die Erstellung eines Verkehrsentwicklungsplans für Bubenreuth vor.

 

Im Zuge der Verkehrserhebungen erfolgte eine Bestandsaufnahme des fließenden und ruhenden Verkehrs mit Erfassung der Autokennzeichen und Zählung der Verkehrsströme.

 

Am stärksten belastet ist die Neue Straße mit 8500 Autos innerhalb von 24 Stunden, auf der Hauptstraße wurden 5500 Autos gezählt, in der Birkenallee 2700 Fahrzeuge.

 

Auf der Binsenstraße wurden 1700 Autos je 24 Stunden gezählt. Da an dieser Straße Schule und Kinderhort liegen und über diese Straße auch eine geplante Anbindung des geplanten Baugebiets Posteläcker erfolgen soll, halten die Planer dort eine Verkehrsberuhigung für sinnvoll: Einführung von Tempo 20, Neugestaltung der öffentlichen Stellplätze in der Binsenstraße (versetzte Anordnung), Anlegen einer Bushaltestelle Schule (eine Haltestelle am Fahrbandrand trägt zur weiteren Verkehrsberuhigung bei), Neuordnung des Hol- und Bringverkehrs an der Grundschule durch eine Beschilderung sowie eine Einbahnregelung auf dem Parkplatz der Mehrzweckhalle.

 

Der Hauptdurchgangsverkehr Nord-Süd soll in die Birkenallee verlagert werden. Dazu schlagen die Planer vor, ein Linksabbiegeverbot in die Hans-Paulus-Straße zu verordnen und eine Lichtsignalanlage an der Ecke Hauptstraße/Birkenallee zu installieren. Aus den Reihen der Gemeinderäte werden Bedenken geäußert, dass die Birkenallee für Begegnungsverkehr zu eng sei, besonders dann, wenn Autos vor der roten Ampel warten.

 

Die Empfehlung der Planer, den Knotenpunkt Hauptstraße/Hans-Paulus-Straße anzupassen, wird ergänzt durch einen Vorschlag aus dem Gemeinderat, dort einen Kreisverkehr zu bauen.

 

Der Vorsitzende schlägt vor, bei den für Juni 2018 geplanten Baumaßnahmen in der Neuen Straße auch die Umgestaltung dieses Knotenpunktes mit zu berücksichtigen.

 

Zu den Vorschlägen aus dem Gemeinderat, die Binsenstraße und Birkenallee zu Einbahnstraßen zu machen, äußern die Planer Bedenken. Dies würde dazu führen, dass dort schneller gefahren werde.

 

Für die Erschließung der Posteläcker wurde sowohl ein verkehrsberuhigtes als auch ein autofreies Gesamtkonzept vorgestellt.

 

Da bei den erwarteten rund 1.700 neuen Bewohnern der Posteläcker etwa 800 – 900 Stellplätze notwendig sind, schlagen die Planer vor, eine Reduzierung der Stellplatzsatzung anzustreben.

 

Weitere Planungsempfehlungen für das Gebiet „Posteläcker“:

-       Einführung und Anwendung einer Fahrradstellplatzsatzung

-       Fahrradabstellanlagen mit einfachem Zu- und Abgang

-       Car-Sharing Angebot für die zentralsten/attraktivsten Stellplätze

-       Parkraumbewirtschaftung der öffentlichen Stellplätze

 

Eine Verbesserung der Anbindung des S-Bahn-Haltepunktes Bubenreuth könne durch folgende Maßnahmen erreicht werden:

-       Direktere Führung der Fußgänger und Radfahrer

-       Sichere und überdachte Fahrradabstellmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe der Hauptstraße

-       Ausreichend Park & Ride-Stellplätze

 

Zum Standort der neuen S-Bahn-Haltestelle der Bahn führt Geschäftsleiter Helmut Racher folgendes aus:

 

In der Sitzung vom 28.07.2015 hat der Gemeinderat einer Änderungsplanung der Bahn zugestimmt. Der Zugang zur Haltestelle von Süden hätte zwar eine kürzere Verbindung zur Ortsmitte geschaffen und Fußgänger hätten den Bahnsteig erreicht, ohne die vielbefahrene Neue Straße queren zu müssen. Aber der Südzugang liegt eher im Verborgenen und in seiner näheren Umgebung können mangels verfügbarer freier Flächen keine Parkplätze errichtet werden. Es war deshalb zu befürchten, dass dann das Umfeld des Bahnsteigzugangs zugeparkt und der Kundenparkplatz des dortigen Einzelhandelsbetriebs missbräuchlich genutzt wird.

Der Südzugang – als gesonderter Zugang neben dem „Hauptzugang“ im Norden – könnte von Behinderten überdies als diskriminierend empfunden werden.

Die Änderungsvariante erlaubt es, die Zahl der Behindertenstellplätze praktisch beliebig zu erhöhen und sie ermöglicht allen Bahnfahrgästen einen komfortablen Zugang zum Bahnsteig über den Aufzug, ohne eine Rampe oder Treppe benutzen zu müssen. Dies dürfte dann von großem Vorteil sein, wenn die S-Bahn-Station die Funktion einer Umsteigehaltestelle zum Bus erhält, wie es die Planungen des Verkehrsverbundes und des Landratsamtes vorsehen.

 

Als Fazit wird von den Verkehrsplanern der PB Consult folgendes festgehalten:

Eine Erschließung der Posteläcker mit bis zu 1.700 Einwohnern ist aus verkehrstechnischer Sicht mit den vorgeschlagenen Konzepten möglich.

 

Die beiden Ortsteile von Bubenreuth sind durch die Buslinien 252 (3 Anbindungen täglich/Richtung) und 253 (fast 30 Anbindungen täglich/Richtung) gut erschlossen. 

 

Die S-Bahn bietet täglich fast 40 Anbindungen/Richtung.

 

 

Die Einzelheiten des Verkehrsentwicklungsplans sind der dieser Niederschrift beigefügten Präsentation zu entnehmen.

 

Die Anregungen aus der Sitzung werden von den Verkehrsplanern geprüft und, wenn zweckentsprechend und realisierbar, in das Konzept eingearbeitet. Die dieser Niederschrift angefügte Präsentation berücksichtigt die Anregungen folglich nicht.