Sitzung: 27.02.2018 Gemeinderat
Dominik Schwarz und Benjamin Stammberger von der PB Consult aus Nürnberg stellen
die vorläufigen Ergebnisse für die Erstellung eines Verkehrsentwicklungsplans
für Bubenreuth vor.
Im Zuge der
Verkehrserhebungen erfolgte eine Bestandsaufnahme des fließenden und ruhenden
Verkehrs mit Erfassung der Autokennzeichen und Zählung der Verkehrsströme.
Am stärksten
belastet ist die Neue Straße mit 8500 Autos innerhalb von 24 Stunden, auf der
Hauptstraße wurden 5500 Autos gezählt, in der Birkenallee 2700 Fahrzeuge.
Auf der
Binsenstraße wurden 1700 Autos je 24 Stunden gezählt. Da an dieser Straße
Schule und Kinderhort liegen und über diese Straße auch eine geplante Anbindung
des geplanten Baugebiets Posteläcker erfolgen soll, halten die Planer dort eine
Verkehrsberuhigung für sinnvoll: Einführung von Tempo 20, Neugestaltung der
öffentlichen Stellplätze in der Binsenstraße (versetzte Anordnung), Anlegen
einer Bushaltestelle Schule (eine Haltestelle am Fahrbandrand trägt zur
weiteren Verkehrsberuhigung bei), Neuordnung des Hol- und Bringverkehrs an der
Grundschule durch eine Beschilderung sowie eine Einbahnregelung auf dem
Parkplatz der Mehrzweckhalle.
Der
Hauptdurchgangsverkehr Nord-Süd soll in die Birkenallee verlagert werden. Dazu
schlagen die Planer vor, ein Linksabbiegeverbot in die Hans-Paulus-Straße zu
verordnen und eine Lichtsignalanlage an der Ecke Hauptstraße/Birkenallee zu
installieren. Aus den Reihen der Gemeinderäte werden Bedenken geäußert, dass
die Birkenallee für Begegnungsverkehr zu eng sei, besonders dann, wenn Autos
vor der roten Ampel warten.
Die Empfehlung der
Planer, den Knotenpunkt Hauptstraße/Hans-Paulus-Straße anzupassen, wird ergänzt
durch einen Vorschlag aus dem Gemeinderat, dort einen Kreisverkehr zu bauen.
Der Vorsitzende
schlägt vor, bei den für Juni 2018 geplanten Baumaßnahmen in der Neuen Straße
auch die Umgestaltung dieses Knotenpunktes mit zu berücksichtigen.
Zu den Vorschlägen
aus dem Gemeinderat, die Binsenstraße und Birkenallee zu Einbahnstraßen zu
machen, äußern die Planer Bedenken. Dies würde dazu führen, dass dort schneller
gefahren werde.
Für die
Erschließung der Posteläcker wurde sowohl ein verkehrsberuhigtes als auch ein
autofreies Gesamtkonzept vorgestellt.
Da bei den
erwarteten rund 1.700 neuen Bewohnern der Posteläcker etwa 800 – 900
Stellplätze notwendig sind, schlagen die Planer vor, eine Reduzierung der Stellplatzsatzung
anzustreben.
Weitere
Planungsempfehlungen für das Gebiet „Posteläcker“:
-
Einführung
und Anwendung einer Fahrradstellplatzsatzung
-
Fahrradabstellanlagen
mit einfachem Zu- und Abgang
-
Car-Sharing
Angebot für die zentralsten/attraktivsten Stellplätze
-
Parkraumbewirtschaftung
der öffentlichen Stellplätze
Eine Verbesserung
der Anbindung des S-Bahn-Haltepunktes Bubenreuth könne durch folgende Maßnahmen
erreicht werden:
-
Direktere
Führung der Fußgänger und Radfahrer
-
Sichere
und überdachte Fahrradabstellmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe der
Hauptstraße
-
Ausreichend
Park & Ride-Stellplätze
Zum Standort der
neuen S-Bahn-Haltestelle der Bahn führt Geschäftsleiter Helmut Racher
folgendes aus:
In der Sitzung vom
28.07.2015 hat der Gemeinderat einer Änderungsplanung der Bahn zugestimmt. Der
Zugang zur Haltestelle von Süden hätte zwar eine kürzere Verbindung zur
Ortsmitte geschaffen und Fußgänger hätten den Bahnsteig erreicht, ohne die
vielbefahrene Neue Straße queren zu müssen. Aber der Südzugang liegt eher im
Verborgenen und in seiner näheren Umgebung können mangels verfügbarer freier
Flächen keine Parkplätze errichtet werden. Es war deshalb zu befürchten, dass
dann das Umfeld des Bahnsteigzugangs zugeparkt und der Kundenparkplatz des
dortigen Einzelhandelsbetriebs missbräuchlich genutzt wird.
Der Südzugang –
als gesonderter Zugang neben dem „Hauptzugang“ im Norden – könnte von
Behinderten überdies als diskriminierend empfunden werden.
Die Änderungsvariante
erlaubt es, die Zahl der Behindertenstellplätze praktisch beliebig zu erhöhen
und sie ermöglicht allen Bahnfahrgästen einen komfortablen Zugang zum Bahnsteig
über den Aufzug, ohne eine Rampe oder Treppe benutzen zu müssen. Dies dürfte
dann von großem Vorteil sein, wenn die S-Bahn-Station die Funktion einer Umsteigehaltestelle
zum Bus erhält, wie es die Planungen des Verkehrsverbundes und des
Landratsamtes vorsehen.
Als Fazit wird von
den Verkehrsplanern der PB Consult folgendes festgehalten:
Eine Erschließung
der Posteläcker mit bis zu 1.700 Einwohnern ist aus verkehrstechnischer Sicht
mit den vorgeschlagenen Konzepten möglich.
Die beiden
Ortsteile von Bubenreuth sind durch die Buslinien 252 (3 Anbindungen
täglich/Richtung) und 253 (fast 30 Anbindungen täglich/Richtung) gut
erschlossen.
Die S-Bahn bietet
täglich fast 40 Anbindungen/Richtung.
Die Einzelheiten
des Verkehrsentwicklungsplans sind der dieser Niederschrift beigefügten
Präsentation zu entnehmen.
Die Anregungen aus
der Sitzung werden von den Verkehrsplanern geprüft und, wenn zweckentsprechend
und realisierbar, in das Konzept eingearbeitet. Die dieser Niederschrift
angefügte Präsentation berücksichtigt die Anregungen folglich nicht.