Salettla und Mörsbergeigarten

Mörsbergeigarten mit Blick auf das Salettla I

Mörsbergeigarten mit Blick auf Salettla

Das Salettel, oder wie wir hier in Bubenreuth sagen: das Salettla, ist der in Süddeutschland gebräuchliche mundartliche Ausdruck für einen Pavillon, eine Laube oder ein Gartenhäuschen. Errichtet wurde es wohl um die Mitte des 17./Anfang des 18. Jahrhunderts, zeitgleich mit dem großen Umbau der dazugehörigen Gastwirtschaft, der heutigen "Mörsbergei". Bubenreuth hatte über viele Jahrhunderte hinweg nur wenige Einwohner, dafür aber gleich zwei Wirtshäuser. Das Salettla ist größtenteils bestimmt als das genutzt worden, als das es erbaut wurde: als Gartenhäuschen.

 

Durch die Burschenschaft der Bubenreuther (Studentenverbindung), wurde die Gastwirtschaft beliebtes Ausflugsziel ganzer Heerscharen von Studiosi aus dem nahen Erlangen und das eigentlich friedlicheren Zwecken dienende Gebäude wurde eine Zeit lang auch als Fechtboden für eine weitere burschenschaftliche Tradition, die Mensur, genutzt.

 

Nach den Aufzeichnungen der Gemeindeverwaltung wurde bereits 1778 erwähnt, dass dieser feinangelegte Garten im Besitz des Kammerdieners Lobwasser war.

 

Im Jahr 1821 wurde auf einem Messblatt des königlich bayerischen Vermessungsamtes der Garten in seiner Lage und Größe bestimmt und eingezeichnet. Es entsteht der Eindruck, dass es sich um einen geometrisch angelegten Barockgarten handeln würde. In diesem Garten wurde sicher auch Gemüse und Obst angebaut, wie aus einem späteren Bericht hervorging. Mit Sicherheit war dieser Garten aber immer schon etwas Besonderes.

 

Im Jahr 1914 kaufte die studentische Verbindung der Bubenruthia das Mörsbergeianwesen mit der Gastwirtschaft und den Garten für ihre Veranstaltungen und Festlichkeiten. In den 90er Jahren wollte die Burschenschaft auf einen Teil dieses Gartens ein Hotel errichten. Dazu kam es nicht.

 

Nach einem einstimmigen Beschluss des Gemeinderates unter Bürgermeister Erich Werner kaufte im Dezember 1994 die Gemeinde 2885 qm. Im Juli 2001 wurde wieder mit einem einstimmigen Beschluss unter Bürgermeister Klaus Pilhofer eine weitere Fläche von 2622 qm von dem Mörsbergeigarten gekauft. Die Gemeinde verpflichtete sich in beiden Kaufverträgen, das gekaufte Grundstück als Grünfläche zu erhalten.

 

Im Jahr 2007 / 2008 wurde der Mörsbergeigarten neu gestaltet und im Sommer 2008 durch den Ersten Bürgermeister Rudolf Greif eingeweiht.

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